Würfel für Demokratie

Zwischen 2021 und 2025 werden 13 goldene “Würfel für Demokratie” an geschichtsträchtigen Orten aufgestellt. Die Würfel werden in Tombak gegossen, sind 40x40x40 cm groß und stehen auf einem Sockel aus Kelheimer Marmor. Seit Oktober 2021 steht das erste Objekt im Maximilianeum in München. 

Orte der Demokratie in Bayern

Der Verfassungswürfel bildet den Ausgangspunkt der Idee.
Schon 1824 wurde der 1818 eingeführten Verfassung durch einen Würfel, dem Landsberger Konstitiutionsstein, im Englischen Garten ein Denkmal gesetzt - ein Grundstein für die Demokratie. Der Gleichheitsgedanke wird durch die gleichen Längen und die daraus resultierenden gleich großen Quadrate zusätzlich unterstrichen – damals, wie auch heute und in Zukunft.

Genau das sollte eine Skulptur, welche Orte der Demokratie kennzeichnen soll, auch vereinen: auf der einen Seite Bezug zur Vergangenheit nehmen, sich aber auch in die Gegenwart einfügen und vor allem aber richtungsweisend für die Zukunft sein. Diese Verbindung zwischen Vergangenem, Gegenwart und Zukunft soll mit dem „Würfel für Demokratie“ hergestellt werden.

Die fünf Tafeln

Der Schriftzug „ORTE DER DEMOKRATIE IN BAYERN“ steht auf einer der fünf Tafeln. Darunter ist das große bayrische Staatswappen eingraviert.
Durch die Schreibweise „ORTE“ wird auf der einen Seite speziell dieser Ort markiert, auf der anderen Seite ist durch den kleiner angefügten Plural klar erkenntlich, dass sich dieser Ort in einer Reihe von mehreren Orten befindet.

Auf einer weiteren Tafel steht der Name des geschichtsträchtigen Ortes, ein Datum oder Jahreszahl, falls möglich, und die Ereignisse, warum dieser Ort zu einem Ort der Demokratie erklärt wird.

Eine weitere Tafel trägt die Wörter „ICH DU WIR“. Jeder, der dies liest wird direkt angesprochen, als Teil der gleichberechtigten Gemeinschaft, die Demokratie ausmacht. Es wird erkenntlich, dass ein entscheidender Anker der Demokratie die zivigesellschaftliche Komponente ist und jeder Einzelne einen Platz darin hat.

Die Wörter „BAYERN DEUTSCHLAND EUROPA“ beziehen auch die bundesweite und europäische Ebene mit ein. Sie zeigen auf, das sich die Demokratie aus einzelnen Ebenen, angefangen bei der kommunalen Basis, bis hin zur europäischen Ebene, zusammen setzt.

Die letzte Tafel ist mit den bayrischen Rauten versehen. Sie bildet die abschließende Platte an der Oberseite des Würfels, verbindet also alle anderen Platten miteinander – dies ist bei einer kreuzweisen Anordnung auch im Relief gegeben.
Durch diese Tafel wird in der Skulptur, wie auch im Relief der eindeutige Bezug zum Verfassungswürfel hergestellt.

Spiegelung

Die Oberfläche des Würfels wird anpoliert, sodass sich das komplette Umfeld darin widerspiegelt. So entsteht ein Ortsbezug des Denkmals, der in seiner Weise einzigartig ist. Alles, was um das Denkmal herum passiert, wird Teil von ihm. Jeder Passant und Betrachter wird darauf abgebildet, dadurch wird der Gemeinschaftsgedanke zusätzlich aufgegriffen und bestärkt.

Die Spiegelung auf dem Denkmal ist auch ein Symbol für Offenheit gegenüber zukünftigen Veränderungen, denn auch diese werden sich dann wie selbstverständlich darin spiegeln, ohne aber die schriftlich festgehaltenen Wurzeln zu verwischen.
Daher ist dieser „Würfel für Demokratie“ ein zeitloses Denkmal, das gleichermaßen Vergangenes würdigt, aktuelles Geschehen einbezieht und aufgeschlossen ist für zukünftigen Wandel.