Entwurf Marianisches Band, Gestaltung eines Christlichen Zeichens, Marienrealschule Cham, 2022

Das Monogram aus den übereinander gelegten Buchstaben „M“ und „A“ bildet den Ausgangspunkt des Entwurfs. Die Buchstaben sind in einer sehr einfachen und klaren Form gehalten, gestaltgebendes Element ist dabei die gerade Linie. Reiht man dieses Marianische Zeichen aneinander, sodass sich immer die Spitzen der Buchstaben treffen, entsteht daraus ein „Marianisches Band“. Das Band lässt sich in beide Richtungen unendlich fortführen und lesen - in Gedanken kann es sich unbegrenzt ausbreiten. Eine sehr schöne und kraftvolle Vorstellung, wenn man dabei an die unendliche Liebe und Güte der Gottesmutter Maria denkt.

Dieses Marianische Zeichen funktioniert als Grundbaustein, aus dem ein stabiles Band entsteht. Auch die beiden Gründungsorden, Maristen und Gerhardinger, sind auf Marianischen Grundfesten gebaut. Umgesetzt wird dies als vertiefte Struktur auf einem geschwungenen Metallband.

Ein goldenes Band, das verbindet

Aus Logo und Motto der Schule wird deutlich, welch zentrale Bedeutung Verbindungen für sie haben - auch ein Band verbindet. Das wie vom Himmel schwebende, gebogene, goldene Band breitet sich auf der Erde aus. Die Verbindung von Himmel und Erde, Irdischem und Göttlichem, Lehrer und Schüler, Mädchen und Jungen, Maristen und Gerhardinger , Vergangenheit und Zukunft, Alt und Neu… wird sichtbar.

Das Band schafft einen weiteren Ort der Begegnung. Seine Größe und Proportion macht es für die Kinder bespielbar. Wie der Felsbrocken, darf auch das Band von den Schülern angenommen werden. Das Band ist eine Skulptur zum Berühren, in ihren sanften Bogen kann man sich setzen und ausruhen. Anders als der Stein federt das Band und erzeugt dabei leichte Schwingungen. So wird es in einer weiteren Dimension erlebbar und tritt nicht nur optisch in Wechselwirkung mit dem Kletterfelsen.

Bezug zur Architektur, Formgebung

Betritt man den Haupteingang der Schule und geht durch die Tür in die Aula, ist man zuerst überwältigt und vollkommen eingenommen von den Schwüngen und fließenden Formen der Architektur und der sich von oben nach unten windenden Lampen. Die geschwungenen Bögen umspielen scheinbar den Bestandsbau des alten Studienheims, bevor sie dann behutsam auf ihn treffen und sich mit ihm verbinden. Ein wunderschöner und harmonischer Kontrast wird erzeugt - Alt und Neu begegnen sich auf vollkommener Augenhöhe. Dieser Kontrast wird mit Band und Felsen aufgegriffen. Zudem stellt das Band durch seine kraftvoll geschwungene Form einen Bezug zu den Bögen und Schwüngen der Aula her. Durch seine gelb-goldene Farbigkeit tritt es optisch in Verbindung mit dem historischen Gebäude. Auch die Bögen des Schullogos kehren in der Form wieder.